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Patienten-Information


1. Was bedeutet „Abstrich“, „Zytotest“, „PAP-Test“?

So wird eine Untersuchung bezeichnet, durch die Gebärmutterhalskrebs bzw. seine Vorstufen entdeckt werden. Der Arzt PAPANICOLAOU („PAP-Test“) erkannte, dass man durch Abstreichen von Zellen („Abstrich“) aus dem Gebärmutterhals (Zyto für Zelle) und mikroskopische Untersuchung dieser Zellen krankhafte Veränderungen frühzeitig diagnostizieren kann. Die Krebsvorstufen benötigen im allgemeinen Jahre, bevor sie zu einer bedrohlichen Krebserkrankung werden. Deshalb besteht die Möglichkeit, dies durch rechtzeitige Diagnose und Therapie zu verhindern.


2. Wie erfolgt die Untersuchung?

Ihr Frauenarzt entnimmt während der vaginalen Untersuchung mit einem Abstrich-Instrument wie Spatel bzw. Bürste das Zellmaterial (dies verursacht keine Schmerzen, kann aber zu einer leichten Blutung führen), streicht es auf einem Glasplättchen (Objektträger) aus, konserviert die Zellen in einer alkoholischen Lösung und sendet sie an das Labor. Dort erfolgt nach technischer Bearbeitung (Färben, Eindecken) die Untersuchung der Zellen am Mikroskop und die Begutachtung des Zellbildes. Bei auffälligen Befunden wird die Diagnose mit einer Empfehlung für die weitere Betreuung der Patientin verbunden.


3. Welche Befunde kommen vor?

In Deutschland werden die zytologischen Untersuchungsergebnisse nach der sog. Münchner Nomenklatur eingeteilt:

Gruppe I / II „Negativ“, d.h. keine auffälligen Zellen
Trotzdem kann Ihnen eine Wiederholungsuntersuchung empfohlen werden, wenn der Abstrich nicht ausreichend beurteilbar, d.h. nicht repräsentativ war. Wir bezeichnen solche Abstriche mit „Gruppe II+W“. Ursache dafür kann z.B. eine Entzündung (durch Bakterien, Pilze, Trichomonaden), eine Blutung, eine Auflösung oder eine überlagerung der Zellen sein, wodurch ihre Beurteilung erschwert oder unmöglich wird. In solchen Fällen dient die Wiederholung des Abstrichs Ihrer Sicherheit.

Gruppe III „Zweifelhaft“, d.h. Zellveränderungen, die nicht eindeutig als negativ oder positiv eingestuft werden können. Eine Abstrich-Kontrolle ist nötig, unter Umständen nach einer Behandlung von Entzündungen oder Hormonmangel. Selten erfolgt eine kurzfristige operative Klärung.

Gruppe IIID „Positiv“, und zwar Zellen, die in der Folge einer Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) als Zellen einer geringgradigen Krebsvorstufe (leichte/mäßige Dysplasie) vorkommen.
Diese Zellveränderungen kann man nicht medikamentös beeinflussen. Sie können über längere Zeit bestehen bleiben oder (seltener) im Schweregrad zunehmen, meistens jedoch bilden sie sich von allein zurück. Deshalb ist es üblich, sie durch weitere Untersuchungen (auch durch Kolposkopie, d.h. Lupenbetrachtung des Gewebes bei der vaginalen Untersuchung) zu beobachten, je nach Schwere in Abständen von drei oder sechs Monaten über ein bis zwei Jahre.

Gruppe IVa,b „Positiv“, und zwar Zellen einer höhergradigen Krebsvorstufe (schwere Dysplasie/Carcinoma in situ).
Dieser Befund erfordert einen operativen Eingriff, bei dem das veränderte Gewebe vom Gebärmutterhals entfernt wird (meist als Konisation, d.h. kegelförmiges Ausschneiden). Spätere Schwangerschaften sind möglich.

Gruppe V „Positiv“, und zwar Krebszellen.
Je nach Stadium der Erkrankung (Zervixkarzinom) erfolgt eine individuell angepasste Therapie.


4. Wie können Sie Ihr Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, minimieren?

Es gibt für kein anderes Organ unseres Körpers eine Früherkennungsmethode, die so erfolgreich die Häufigkeit eines Krebses vermindert hat wie der sog. PAP-Test. Trotzdem erkranken auch in Deutschland noch Frauen am Gebärmutterhalskrebs, es gibt sogar Todesfälle. Letztere betreffen fast ausschließlich Patientinnen, die die Chance einer Früherkennungsuntersuchung jahrelang nicht wahrgenommen haben. Wenn (sehr selten) Frauen trotz Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung erkranken, so wird ihr Krebs meistens in einem gut behandelbaren frühen Stadium entdeckt. So ist es also am wichtigsten, regelmäßig teilzunehmen. Zu einer geplanten Untersuchung zur Zeit der Menstruation oder mit einer Entzündung zu erscheinen, kann nicht repräsentative, also nicht aussagekräftige und deshalb kontrollbedürftige Abstriche allein aus diesem Grund bewirken und sollte vermieden werden.


5. Neue Erkenntnisse

Humane Papillomaviren spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Die meisten Frauen (und Männer!) infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit diesem Virus. Meistens verläuft die Infektion unbemerkt. Als seltene Komplikation dieser Virusinfektion kann es über Krebsvorstufen zu einer Krebserkrankung kommen. Eine Entdeckung der Krebsvorstufen durch den PAP-Test und die entsprechende Behandlung soll den Ausbruch des Gebärmutterhalskrebses verhindern. Wissenschaftler und ärzte bemühen sich, Forschungsergebnisse für die Praxis nutzbar zu machen, z.B. mit der HPV-Impfung junger Mädchen und Frauen. Auch für die Diagnose von Krebsvorstufen und für die Betreuung der betroffenen Patientinnen gibt es neue Untersuchungsverfahren. Ihr Frauenarzt wird solche Möglichkeiten gegebenenfalls mit Ihnen besprechen.








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